Götz Eisenberg: »Zwischen Arbeitswut und Überfremdungsangst«

Buchvorstellung mit Lesung und Akkordeon

Samstag, 16. Juli 2016 - 13:00
Götz Eisenberg

Götz Eisenberg

Anfang Juli erscheint unter dem Obertitel »Zwischen Arbeitswut und Überfremdungsangst« der zweite Band von Götz Eisenbergs »Sozialpsychologie des entfesselten Kapitalismus«. Bei unserem letzten Treffen vor der Sommerpause wird uns der Autor sein neues Buch vorstellen, das übrigens in der Edition Georg-Büchner-Club erscheint.

Über den ersten Band schrieb Matthias Dell im ›Freitag‹: »Eisenberg kommt aus einer Zeit, in der der Himmel die Grenze des Denkens war. Sein an der Kritischen Theorie geschulter Blick nimmt die Gesellschaft in ihrer ganzen Breite in den Blick.«

So ist es auch diesmal. Die im zweiten Band versammelten Texte schlagen einen Bogen vom Attentat von Sarajevo, dessen Geschichte erstaunliche Parallelen zu gegenwärtigen Formen des Terrorismus  aufweist, über das Pegida- und AfD-Unwesen, den Flugzeug-Amok in den französischen Alpen, den Umgang der Europäischen Union mit Griechenland, bis hin zum dem, was man als » islamistischen Terror « und » Flüchtlingskrise « bezeichnet. Die zwischen die größeren Essays montierten Alltagsminiaturen kreisen um das, was man freiwillige, digitale Knechtschaft nennen kann. Digitale Parallelwelten breiten sich in und neben den herkömmlichen Formen der Wirklichkeit aus, überwuchern sie und zehren sie aus. Mit unabsehbaren Folgen für das gesellschaftliche Zusammenleben und die heranwachsenden Generationen.

Über den im Band enthaltenen Griechenland-Essay sagte Max Uthoff, den man aus der ZDF-Satiresendung ›Die Anstalt kennt‹: »Götz Eisenberg hat in einem sehr schönen Artikel auf den ›Nachdenkseiten‹ darauf hingewiesen, wie sehr uns diese griechische Lebensfreude abstößt, wie sehr uns das wütend macht – die Fähigkeit von Menschen, auch ohne Profitmaximierung durchs Leben zu kommen, ohne darüber nachzudenken, dass ich aus irgendeinem Geschäft das Maximum herauspresse. Das ist für unsere protestantisch geprägte deutsche, turbokapitalistische Gesellschaft so schwer zu ertragen. Du siehst in Griechenland Leute, die mit ihrem Körper etwas anderes machen. Das ist so bizarr – die tanzen.«

Die Lesung wird begleitet von Jazz-Musiker und Akkordeon-Virtuose Manfred Becker.

Im Anschluss an Lesung und Diskussion werden wir das erste Halbjahr auf der Terrasse der ESG (bei hoffentlich gutem Wetter) mit einem kleinen Sommerfest beschließen. Sachen zum Grillen, Salate, Käse, Brot und Wein (und was Herz und Magen sonst begehren) bitte mitbringen.