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Die bisherigen Veranstaltungen des Georg-Büchner-Clubs

Samstag, 18. Februar 2017 - 14:00

Kritische Beobachter ahnten früh, dass die Euphorie der »Willkommenskultur« bald in Katzenjammer umschlagen würde. Man könne das Kippen der Stimmung allerdings auch »herbeireden, herbeischreiben und herbeisenden«, schrieb Heribert Prantl Mitte Oktober 2015 in der Süddeutschen Zeitung. So ähnlich wie zuvor die Betroffenheit herbeigeschrieben und herbeigesendet werden konnte. »Wenn Stimmungen nur Stimmungen sind und keine Überzeugungen, schlagen sie schnell um«, so Prantl.

Ein nüchterner Blick auf die Zusammenhänge von Migration und Kriminalität sowie auf die langfristigen Mühen der Integration ist also gefragt.

Es ist uns gelungen, mit Professor Rudolf Egg einen der renommiertesten Kriminalpsychologen des Landes zu gewinnen. 2015 legte er das viel beachtete Buch Die unheimlichen Richter. Wie Gutachter die Strafjustiz beeinflussen vor.

Beauftragt vom Untersuchungsausschuss des Landtags von Nordrhein-Westfalen zur Aufklärung der Ereignisse der Kölner Silvesternacht legte Rudolf Egg September 2016 ein Gutachten vor. Egg und seine Kollegen erhielten Einsicht in die anonymisierten Strafanzeigen der Opfer und werteten diese systematisch aus. Egg wird über die Erkenntnisse berichten und die sich daraus ergebenden Fragen zur Diskussion stellen.

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Samstag, 14. Januar 2017 - 14:00

Der Siegeszug der AfD bei den Landtagswahlen im März und im September 2016, der Brexit sowie der Wahlsieg Donald Trumps haben uns einen Vorgeschmack dessen beschert, was im Jahr 2017 auf uns zukommen kann. In den Niederlanden, in Frankreich und Deutschland werden im Laufe des Jahres die Parlamente neu gewählt. Es schlägt die Stunde der Fanatiker und Scharlatane.
Didier Eribon weist in seinem viel diskutierten Buch Rückkehr nach Reims der Linken eine Mitschuld am Aufstieg der Rechten zu. Die Linke habe die Probleme, Ängste und Nöte der »kleinen Leute« aus dem Blick verloren und sei mit dem neoliberalen Mainstream verschmolzen.
Wir wollen der Frage nachgehen, was die Linke tun kann, um ihre traditionelle Hegemonie in diesem Feld zurückzugewinnen und wieder zu einem Faktor zu werden, der Hoffnung macht.

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Samstag, 17. Dezember 2016 - 14:00

Die Auseinandersetzung Ernst Blochs mit dem Marxismus-Leninismus wird im Mittelpunkt des Vortrags von Prof. Dr. Heinrich Brinkmann stehen: »Bloch kritisiert den Marxismus-Leninismus als staatlich sanktionierte Theorieform, die praxisleitend sowie kategorial unterernährt war und deswegen menschliche und politische Wirklichkeiten weder sehen, geschweige denn begreifen konnte. Gerade diese nicht brücksichtigten Wirklichkeiten wurden dann von den politischen Gegnern und Feinden aufgegriffen und gegen ihren emanzipativen Inhalt als Unterdrückungsinstrument benutzt.

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Samstag, 19. November 2016 - 14:00

Auch viele Deutsche haben aufseiten der Republik gekämpft, rund 3.500 Männer undFrauen. Ein zweibändiges Kompendium von Werner Abel und Enrico Hilbert stellt sie vor. Die Autoren berichten über die Entstehung ihres Werkes. Anschließend zeigen wir den Film Ein Volk in Waffen – un pueblo en armas, der als Vorlage für Ken Loach's Land and Freedom betrachtet wird.

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Samstag, 8. Oktober 2016 - 13:00

Sozialpolitische Praxis war immer auch von utilitaristischem Denken beeinflusst. Besonders in Krisenzeiten verschärften sich Tonfall und Haltung gegenüber angeblich »wertlosen« Mitgliedern der Gesellschaft, wobei traditionelle ethisch-moralische Bindungen einem Erosionsprozess unterlagen. Standen aber Menschenrechtsgedanke und das Gebot der Nächstenliebe erst einmal zur Disposition, wurde die Situation für Menschen am Rand der Gesellschaft bedrohlich.

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Samstag, 16. Juli 2016 - 13:00

Unter dem Titel Zwischen Arbeitswut und Überfremdungsangst hat Götz Eisenberg den zweiten Band der Reihe Zur Sozialpsychologie des entfesselten Kapitalismus vorgelegt. Der 320 Seitenumfassende Band erscheint Anfang Juli in der Edition Georg-Büchner-Club . Musikalisch begleitet von Manfred Becker (Akkordeon) stellt der Autor sein neues Buch vor. Im Anschluss an die Lesung wollen wir das erste Halbjahr mit einem kleinen Sommerfest beschließen.

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Samstag, 4. Juni 2016 - 13:00 bis 16:00

Was im Zürcher Cabaret Voltaire am 5. Februar 1916 mit der ersten noch eher komödiantischen Veranstaltung begann und sich als neue künstlerische, literarische und politische Bewegung bald danach auch in Berlin, Hannover, Köln und international in Paris und New York entwickelte, war »keine verrückte Kuriosität, sondern in Wirklichkeit eine äußerst sensible und vielfältige Antwort auf die Destruktion der Zeit, zu deren ›Errungenschaften‹ die Massenschlachten und der Massenmord gehörten« (Karl Riha).

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Samstag, 23. April 2016 - 13:00

Leonce und Lena ist eine Satire auf höfische Rituale und bürgerliche Tugenden. Ein Schauspiel mit luftiger Absurdität, philosophischem Witz und gedanklicher Schärfe. »Ich glaube, man muß die abgelebte moderne Gesellschaft zum Teufel gehen lassen. Sie mag aussterben, das ist das einzig Neue, was sie noch erleben kann« (Georg Büchner).
Der Büchner-Kenner Prof. Alfons Glück widmet sich sich dem politischen Kern des Stückes.
Am selben Tag um 19:30 ist die Premiere von Leonce und Lena im Stadttheater Gießen. (Vorgestellt wird Leonce und Lena am 17. April, 11 Uhr.)

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Samstag, 19. März 2016 - 14:00 bis 17:00

»Seine Art zu singen und zu leben war kräftezehrend«, schrieb der Musiker Blixa Bargeld über Rio Reiser. Von einer Westberliner Politikone stieg Reiser in einem Vierteljahrhundert zum KÖNIG VON DEUTSCHLAND auf. Den musikalischen und weltanschaulichen Wandlungen des Sängers, der mit seiner Band Ton Steine Scherben einst »Keine Macht für niemand« forderte und später mit »Junimond« eine der bekanntesten deutschsprachigen Popballaden schrieb, mochte nicht jeder folgen.

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Samstag, 20. Februar 2016 - 14:00

Johannes Feldner wird sich dem rund 1.000 Seiten umfassenden Roman Die Ästhetik des Widerstands widmen, den Peter Weiss (* 8. November 1916 in Nowawes bei Potsdam; † 10. Mai 1982 in Stockholm) in zehnjähriger Arbeit zwischen 1971 und 1981 schuf. Der Roman wird zu den gewichtigsten deutschsprachigen Werken der 70er und 80er Jahre gezählt.
Weiss habe mit seinem Werk nicht nur dem linken Widerstand »ein Denkmal gesetzt«, sondern insbesondere der europäischen Linken ein künstlerisch-literarisches, intellektuelles und politisches Vermächtnis hinterlassen, »an dem wir auch nach Jahrzehnten noch unsere Haltung und Entscheidung in aktuellen und zukünftigen Kämpfen schärfen können«, so Johannes, der zwei ängere Passagen aus dem Roman lesen wird.

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